Oxidationsschäden durch Wassereintritt ist eine große Seuche bei den Navigationsrechnern und betreffen haupsächlich die MK3 und MK4-Rechner.
Leider sind solche Schäden sehr ärgerlich und teuer, da dies meist den kompletten Tausch des Navigationsrechners bedeutet. Reparieren lassen sich solche Schäden wenn überhaupt nur mit großen Aufwand, die Reparaturpreise dürten die Preise für ein Gebraucht-Gerät schnell übersteigen. Das Problem: Die Platinen der Navirechner sind mehrschichtig, sollte die Oxidation die unteren lagen betroffen haben, ist eine Reparatur defintiv nicht mehr möglich. Bei kleineren Oxidationsschäden liest man hin und wieder von erfolgreichen Reparaturen, da die Elektroniker die betroffen Stellen reinigen und die entsprechenden Bausteine tauschen.
Hauptsächlich äußern sich diese Schäden wie folgend aufgelistet:
Wichtig ist erstmal:
Hat Ihr Gerät überhaupt einen Wasserschaden? Dazu sollte man das Gerät öffnen, die beiden Deckel sind oben wie unten nur gesteckt und lassen sich mit einem Messer aufhebeln (dazu am besten die Garantiesiegel einschneiden, da diese die Deckel zusätzlich zusammen halten).
Dann sollten Sie die obere Platinenseite prüfen, gerade unterhalb den Bohrungen kann sich das Wasser angesammelt haben, hier beobachte ich bei den meisten betroffenen Rechnern die Oxidation. Die untere Platinenseite bitte ebenfalls genau prüfen, da auch hier sich eine Wasserlache gebildet und die Platine angegriffen haben kann.
Wie eingangs schon erwähnt, kann man Platinenoxidation nur schwer bis garnicht beseitigen. Nur das reinigen der Platine hilft nicht, da meist mehrere Bausteine durch Korrosion oder Kurzschluss zerstört wurden. Sobald sich die o.g. typischen Fehler äußern, sind die Bausteine schon defekt.
Da hilft nur noch der Austausch durch ein Gebraucht-Gerät (Neu kosten die Navi-Rechner immer noch je nach Händler 1800 Euro - 2200 Euro!
Grundsätzlich vertreibe ich hin und wieder MK4-Navirechner, oft über die eBay-Plattform. Grundsätzlich nehme ich immer Wasserschäden-MK4 in Zahlung, da ich zumeist noch das Laufwerk oder weitere Bauteile gebrauchen kann. Sollten Sie also an dem Erwerb eines Austausch-Navirechners mit ein Jahr Gewährleistung interessiert sein, können Sie mich gerne anschreiben.
Grundsätzlich sind erstmal nur die Tourings und der X3 betroffen. Alle andere Fahrzeugvarianten sind dagegen sehr unaufällig, ich hatte mal ein Cabrio, der ebenfalls betroffen war. Aber der E38 oder alle Limousinen sind durchweg scheinbar nicht betroffen.
Bei den Tourings ist die schwarze Telefondach-Antenne Schuld an dem Wassereinbruch, bei dem X3 nur beim Vorfacelift die Telefondach-Antenne (beim Facelift wurde die Haifisch-Antenne verbaut und ist nicht betroffen) und bei allen Fahrzeugen mit Panorama-Schiebedach.
Das Problem: Die Telefondach-Antenne kann undicht sein und bei heftigen Regengüssen oder in der Waschstraße kann das Wasser in den Innenraum eindringen und über den Dachhimmel und der D-Säule runterlaufen und direkt auf den Navi-Rechner tropfen. Es ist nicht viel Wasser, daher sieht man oftmals garnicht dass überhaupt Wasser eingedrungen ist.
Beim X3 ist bei dem Panorama-Schiebedach die Abflussbohrungen verstopft, so dass ebenfalls Wasser eindringen kann und über die D-Säule auf das Gerät tropfen lässt.
Erwähnt sei, dass meist nur der Navi-Rechner betroffen ist, andere Komponenten wie Telefon-Modul und Wechsler sind nicht betroffen. In seltenen Fällen scheinen noch die Radiomodule zerstört zu sein.
Man sollte erstmal die undichte Stelle lokalisieren, damit dem neuen Rechner nicht das selbe Schicksal ereilt.
Sollte die Telefondach-Antenne betroffen sein, hift erstmal der Austausch durch ein Neu-Teil oder auch das Abdichten mit Silikon, dies scheint auch oft zum Erfolg geführt zu haben.
Bei den Panorama-Schiebedächern müssen die Abflussbohrungen gesäubert werden, dann ist auch hier das Problem behoben.
In allen Fällen schlage ich immer als weitere Abhilfe vor, das Navi-Gerät zusätzlich zu schützen, z.B. mit saugfähigen Material wie Küchenrolle oder Pappkarton. Das ist die einfachste, aber wirkungsvollste Variante. Den Kabelstrank kann man ebenfalls mit saugfähigen Material einwickeln, so dass sich dieses notfalls mit Wasser vollsaugt. Man sollte aber darauf achten, dass man die Lüftungsbohrungen über dem Navirechner nicht ganz zudeckt sondern z.B. den Pappkarton mit etwas Abstand platziert.